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Prof. Dr. med. Paul Cullen, Münster





26. Februar 2021

Statement zur Entscheidung der Medizinischen Fakultät der Universität Münster

Vielfalt, Offenheit, Meinungsfreiheit, freiheitlich-demokratische Grundordnung. Ich freue mich sehr, daß die medizinische Fakultät diese Prinzipien heranzieht, um der Forderung des AStA nach meiner Entlassung und damit der an Universitäten grassierenden „Cancel Culture“ klar zu widersprechen. Ich stehe weiter jedem für einen wissenschaftlichen Diskurs über meine Meinungen zur Verfügung. Auch dem Asta, der gar nicht diskutieren, sondern andere Meinungen lieber von der Uni verbannen will. In meiner Vorlesung wird es allerdings auch weiterhin nicht um Lebensrechtsfragen gehen, sondern wie bisher um Diabetes mellitus und Fettstoffwechsel.

Diese Gelegenheit möchte ich auch wahrnehmen, um mich bei den sehr vielen Menschen ganz herzlich zu bedanken, die mich in dieser Zeit auf vielfältige Weise unterstützt haben. Unser gemeinsamer Erfolg gilt nicht nur der Meinungsfreiheit sondern auch dem Recht auf Leben in allen Phasen der menschlichen Existenz.

Ergänzende Informationen:

Stellungnahme der Medizinischen Fakultät zu Statements von ASTA und Kritische Mediziner*innen bezüglich eines apl. Professors
26.02.2021



5. Februar 2021

Offenes Schreiben an die Studierenden der Universität Münster

Text im PDF-Format

Sehr geehrte Studierende der Universität Münster,

ich bin ein katholisch geprägter Ire, 60 Jahre alt und doziere über Diabetes. Privat setze ich mich für das Recht auf Leben ein. Meine Meinungen werden sich nicht immer mit allen Ihren Meinungen decken – und dieses Maß kultureller Diversität ist in Ordnung und an Universitäten durchaus üblich.

Einige wenige unter Ihnen wollen Sie nun vor potenziell abweichenden Meinungen schützen. Das absurde dabei:

  1. Diese Meinungen werden falsch dargestellt, aber selbst wenn sie richtig dargestellt würden:
  2. Diese Meinungen waren nie Teil meiner Vorlesungen, aber selbst wenn:
  3. Diese Meinungen wären legitim, auch wenn sie anders sind.

Die Beschwerdeführer wollen Sie präventiv vor Aussagen beschützen, die niemals Thema im Hörsaal waren, indem sie fordern, mir meine außerordentliche Professur zu entziehen. Dagegen wehre ich mich auf das Schärfste. Ich möchte Ihnen kurz den Sachverhalt darstellen und mich dann mit einem Appell an Sie wenden.

Für die, die mich nicht aus der Vorlesung kennen sei erwähnt, dass ich als Facharzt für Labormedizin über mein Spezialgebiet Diabetes und Fettstoffwechselstörungen doziere. Diese Themen sind gefährlich für die betroffenen Patienten, ganz sicher aber nicht für einen jungen Studierenden, der sich darauf vorbereitet, diesen Patienten zu helfen.

Dennoch wenden sich der AStA der Uni Münster und die 'kritischen Mediziner*innen' an der Uni Münster in einer Stellungnahme vom 19.01.2021 und seit dem 01.02.2021 auch mit einer Pressemeldung gegen mich. Sie fordern, dass sich Rektorat und medizinische Fakultät von mir distanzieren.

Der Dissens entfacht sich in der Sache an zwei Standpunkten von mir:

  1. Ich bin der Überzeugung, dass das Leben mit der Verschmelzung von Eizelle und Spermium beginnt.
  2. Ich bin der Überzeugung, dass beim aktuellen Studiendesign für die COVID-19-Impfstoffe Spätfolgen nicht wissenschaftlich beweisbar in letzter Konsequenz ausgeschlossen werden können.

Ich bin mir bewusst, dass einige hier andere Haltungen haben und bin bereit für jeden Diskurs. Aber welche Vorwürfe daraus entstehen, ist in geradezu obszöner Weise unsachlich, polemisch und eines Akademikers unwürdig:

Ich werde als “verschwörungsideologisch” oder “antisemitisch" diskreditiert, mir wird unterstellt, ich suche mit meinen Thesen Anschluss bei der extremen Rechten. - Zu Ihrer Information: Als Ire und Sohn eines Vaters, der mit 12 Jahren begann zu arbeiten, dürfen Sie sich sicher sein, dass der deutsche Nationalismus nicht meine politische Heimat ist.

Viel wichtiger als meine abwägende Haltung zu den aktuellen Impfungen scheint Ihren Kommilitonen meine Tätigkeit als Vorsitzender für die Organisation "Ärzte für das Leben e.V” zu sein, denn mit diesem Thema eröffnen meine Kritiker ihre Stellungnahme. Sie steigern sich bis zu dem Vorwurf, dass ich mich nicht von einer Aktivistin distanziert hätte, die nicht nur auf homophoben Demonstrationen auftrete, sondern sogar ein Video von mir geteilt habe.

Sehr geehrte Studierende der Universität Münster,

Streit an Universitäten ist der Jungbrunnen für die Gesellschaft. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen zuzumuten ist, etwas über Diabetes von mir zu erlernen, während ich in einem anderen Thema eine andere Meinung als Sie habe.

Wehren Sie sich gegen die Entmündigung. Der Aktionismus Ihrer Kommilitonen ist eine Anmaßung. Fordern Sie den Diskurs gerade mit Positionen, die nicht die Ihren sind, um Ihr Wissen zu weiten und Ihre argumentative Kraft zu stärken. Weisen Sie jene in die Schranken, die über Ihr Gedankengut verfügen wollen.

Ich vertraue auf Sie und Ihre Bildung ganz im Humboldtschen Sinne,

Ihr

Prof. Dr. med. Paul Cullen